Tag 47 Ankunft in Zhangjiajie

Diesen Tag habe ich gerade mal drei Bilder:
Irgendwie ist halt langsam alles vertraut. Zum Glück sind aber meine Begegnungen im Zug nicht vertraut und vorhersehbar!
Meine Zugfahrt dauerte lange (6 Stunden), es war ein Bummelzug und da ich ein fauler und gemütlicher Mensch bin buchte ich mir ein Soft-Sleeper Bett um entspannt rumliegen zu können und zu lesen. Dazu kam es aber gar nicht. In der kleinen Kabine war nämlich noch ein alter Mann, der ein bisschen Englisch konnte und sich mit mir unterhalten wollte (war anscheinend auch schon rumgekommen) und meine primäre Ansprechpartnerin, eine Chinesin die viel Jünger aussah als sie war (Ohne Scheiß das ist voll gruselig) und die halt ein bisschen Englisch konnte. Die nächsten knapp 3 Stunden war ich damit beschäftigt mit ihr zu reden, chinesisch zu üben (meine Aussprache zu verbessern, sehr zum Erheitern des Rests) und allgemein einen Riesenspaß zu haben.
Falls ich je wieder nach Shanghai komme (und das werde ich), werde ich sie wohl nochmal besuchen.
Sie sind aber früher ausgestiegen als ich und ich war dann mit meinen Buch wieder in trauter Zweisamkeit und kam dann auch relativ schnell an.
In Hotel angekommen (sehr schönes Zimmer) wollte ich, ich schwöre, meinen Blog up-to-date halten, aber mein Internet verweigerte mir den Dienst mit einen Mittelfinger ins Gesicht. Tja.
Immerhin bin ich (eher zufällig) über eine Malaysierin gestolpert (Kann natürlich Chinesisch), die mich mehr überzeugte morgen ebenfalls den selben kleine Trip wie sie zu buchen. Denn mal ernsthaft die größte Hürde ist immer die Sprachliche und wenn mir quasi jemand direkt den Weg zeigt um dort hin zu kommen wo ich ehe hinmöchte, dann nehme ich dankend an.
In diesem Sinne, euch noch einen schönen Abend!

Tag 46 Changsha zeigt sich von seiner schönen Seite

In Changsha galt es mir dann zu überlegen wie ich denn meinen einen Tag dort nutzen sollte. Ich entscheid mich für die Orangeninsel, ein kleiner, aber sehr langgezogener Park auf der Insel. Bevor ich mich aber schlafen legen konnte, musste ich noch ein bisschen Zeit überbrücken, meine Mitbewohner wollten bis 24 Uhr aufbleiben (es war gerade 23 Uhr). Also E-Book zur Hand und neues Buch gestartet. Besagtes Buch (Biographie) heißt „Feder im Sturm“ und handelt über die Kindheit einer Chinesin zur Zeit Maos, die einer „schwarzen“, intellektuellen Familie angehört, zur Zeit der Nachwirkungen des großen Sprungs nach Vorne und der Kulturrevolution (ergo die richtig finstere Zeit). Dementsprechend Eindringlich war das Buch. Später schaute ich auf die Uhr, es war 2 Uhr, war dann auch schlafen.
Morgens wollte ich nur ein bisschen weiterlesen und war 13 Uhr mit den Schinken fertig. Noch etwas benommen von der Wucht des Buches (Hungersnot/Denunziation/Krankheiten/Suizid; volles Programm) machte ich mich auf den Weg was zu essen und in den Park zu gehen.
Es sind diese Momente wo mich die Erkenntnis überfällt das ich sehr glücklich sein kann nicht zu solchen Zeiten gelebt zu haben.
Meine Befürchtung seitens des Klimas haben sich bewahrheitet, dass ich gerade während der Mittagssonne rausging, weil ich den Morgen verpennt hatte machte das natürlich nicht besser.

Das sind wieder einer diese Gründe wo ich finde das China uns voraus ist. Auf diesem Fernseher wurden immer wieder Videos gezeigt wie man sich in einem Notfall/Unfall oder bei Brand in der U-Bahn zu verhalten hat.Fluchtwege, wie das Personal dann einzugreifen hat etc. Habt ihr sowas schonmal in der deutschen Bahn gesehen, außer schlag das Fenster ein und auf das Personal hören?

Im Park angekommen habe ich mich schnell in der Nähe des Flusses bewegt (das ist es nicht ganz so scheiße heiß, endlich). Entspannt und ohne Stress spazierte ich meines Weges:
Foto oben vom Hostel.
Am Abend ging es nochmal raus. Eine Chinesin wollte mir noch die Changshaer Altstraße zeigen. Naja und die Lokalen wissen auch immer wo das Beste essen ist 🙂