Tag 7 Die Verbotene Stadt

Heute, diesmal fest entschlossen früher zu kommen und noch einer der begehrten Karten zu ergattern ging es zur Verbotenen Stadt. Ich denke es ist wohl das Wahrzeichen Chinas schlechthin (neben der Mauer) und ist sogar in der Nationalflagge der Volkrepublik Chinas enthalten. Ziemlich ironisch, wenn man bedenkt wofür die Verbotene Stadt steht. Die Zementierung der Gesellschaft, alles hat seinen Platz, hat seinen rechten Fleck und das ist gut so. Die Verbotene Stadt ist voller Symbolik, wovon mir wohl viel entgangen sein wird, da ich kein Experte chinesischer Architektur bin.
Was ich jedoch bemerkt habe, dank meines Reiseführers, ist die allgegenwärtige Zahl drei bzw. neun. Drei steht für das Yan, das Männliche, Ruhige und Bestehende. Gut zu wissen.
Auch sonst sind die Dächer alle in Gelb, was nicht weiter verwundert, da Gelb die Farbe des Kaisers ist und dass immerhin die Kaiserstadt ist. Aber genug gelabert kommen wir zu den Bildern, denn die Verbotene Stadt ist vor allem eins: Groß und beeindruckend.

Der Reiseplan war relativ simpel: Erst der Vorplatz vor den eigentlich drei großen Hallen, dann den Rechten langgezogenen Platz, danach gab es einen Spaziergang auf der Mauer und dann folgte die Linke Seite bis ich zum eigentlich Platz kam.
Nach den großen drei Hallen bin ich mehr oder minder rumgeirrt habe bestimmte Plätze gesucht sie nicht gefunden (dafür andere ebenfalls Interessante) und bin einfach meiner Wege gegangen. Ziemlich entspannt gewesen.
Zuerst der Vorplatz:

Bestaunt das Tor der Höchsten Harmonie:Ja schon echt fett das Ding.

 
Die Mauer ist schonmal schön zu erkennen.
Dahinten kann man auch gut das Tor zu den anderen Platz erkennen.
Also es führte mich meines Weges zum linken Platz oder mehr Park oder vielleicht doch eher Park mit Grünanlage. Bedauerlicherweise war es Winter. Aber im Sommer sieht es bestimmt hübsch aus! Ein schwacher Trost, denn die Palastbibliothek war geschlossen. Umbauarbeiten. Wasn scheiß.

Man beachte auf jede Seite die 9×9 Nagelköpfe.
Nun immerhin war der Spaziergang durch den urbanisierten kleinen Wald ganz schön.
Und dann hoch zur Mauer:

Der Hintere Platz wo die Leute anstehen um in die Verbotene Stadt zu kommen.

Aufschnitt einer der vier Ecktürme. Sie waren die komliziertesten Bauwerke des Palastes: 9 große Querbalken, 18 Säulen und 72 Grate oder Firste und wir kommen auf 99. Schon wieder die 3!

Ein kleines Museums welches anschaulich gezeigt hat, wie die Verbotene Stadt restauriert und in Stand gehalten wird. Leider jedoch alles auf Chinesisch.

Und wieder zurück auf dem Erdboden zur Linken.

Nun jetzt war es eine Ausstellung:

Das ist obere Bild ist wohl einer schönsten Sachen die ich seid langen gesehen habe (Kunsttechnisch her). Das erste Schriftzeichen schon „wo“ – „Ich“ ist mit dermaßener Perfektion, dermaßener Schönheit und Lebendigkeit gezeichnet,- es hat mir den Atem verschlagen. Auf der einen Seite war es wie aus dem Lehrbuch, aber irgendwie reiner, persönlicher. Ich habe es erstmal 5 Minuten staunend angestarrt. Aber auch die beiden anderen Malereien sind wunderschön. Ich habe mich gleich versetzt in eine andere Welt gefühlt.Die Kalligraphin und Manuskripte stammen von Liu Bingsen und mehr stand da leider auch nicht. Scheint aber ziemlich bekannt zu sein, aber ein eher moderner Autor, keiner aus den Altertum, daher eher überraschend. Aber er hat anscheinend viele alte Klassiker der chinesischen Kalligraphie nachgemalt.

So also geht es nun ins Eingemachte:
Dieses Foto ist speziell meinen lieben Freund Daniel gewidmet.
Versuch das zu toppen du Penner!

Gefolgt von der Halle der Harmonie der Mitte:

Und der Halle der Harmoniewahrung:

Und nachdem ganzen, hat drei Stunden gedauert, ja ich lasse mir Zeit, war ich eigentlich schon so überladen mit neuen Eindrücken und der schieren Größe, das ich halt nur noch herumgewandert bin. Ich haue einfach mal die Bilder raus:

Die Halle der Ahnenverehrung, oder eher gesagt: Ausstellung bon Prunkuhren. Das war anscheinend der letzte Schrei auf dem Qing-Hof der letzten chinesischen Kaiserdynastie.

Und die beiden waren noch eher schlicht. Da waren riesige Uhren, größer als Menschen, Uhren als Pavillons, mit Soldaten, Tieren und Lanschaften (die bei Uhrenschlag liefen) usw. Mir wurde erst hier richtig klar was Dekadenz heißt. Riesige Hallen bauen ist eine Sache, das ist Machtbeweis, aber Uhren aus Edelmetallen und Diamanten herstellen und sie dabei noch mit Mechanismen auszustatten, wo sich anscheinend nicht Wieso? sondern Wieso nicht? Den Konkubinen und damit den Kaiser wird es gefallen zu fragen. Das ist eine ganz andere Sache.
Aber zur nächsen Halle. Diesmal nicht Uhren sonder jahrhunderte ales Porzellan. Teilweise noch von der Tang-Dynastie (618-906), also wirklich alt. Aber leider wurde auch vieles vom Westen im Zuge des Boxersaufstandes https://de.wikipedia.org/wiki/Boxeraufstand .

Ich habe anscheinend bei den davor kein Bild von der Halle gemacht. Aber ihr seht schon Han-Dynastie, seeeehr alt.

Ja dann zum Schluss noch der Palastgarten, der zu seiner Blüte (und im Sommer) ein paradiesischer Ort gewesen sein soll und ich fand das an Hand des Baustils gut vorstellbar!

Ach ja es gab noch echt viele kleine „Palastshops“ wo es sündhaft teure Souvenirs gab. Wirklich teuer. Ich meine wenn ich so ein Tee-Set hätte würde ich jeden Tag Tee trinken, nur einen Grund finden die schönen Kannen rauszuholen. Aber bei 120€…. nääää (Und dann zerbrechen sie wahrscheinlich noch beim Rückflug).
Gedanke des Tages: Nutze die Gelegenheit, ich hatte so eine und habe sie verpatzt. Autsch.
So dann war es das auch wieder.

Und raus durchs Nordtor!

8 Antworten auf „Tag 7 Die Verbotene Stadt“

  1. Der Eingang zur verbotenen Stadt ist schon beeindruckend, vor allem da ein Abbild von Mao zu sehen ist, denn ich dachte, dass Mao in Vergessenheit geraten sollte.

    Der Querschnitt eines der Ecktürme zeigt eindrucksvoll die großartige Baukunst der Chinesen. Das ist wirklich atemberaubend.

    Die Ausstellung finde ich auch beeindruckend. Ich mag die Schriftzeichen. Die Kalligrafie hat etwas Erhabenes und gleichzeitig ästhetisches. Alles erscheint seinen Platz zu haben.

    Das Beste am heutigen Blog ist jedoch dein Zitat:
    „Versuch das zu toppen, du Penner!“

    Ich freue mich auf den morgigen Blog, wünsche dir noch einen schönen Tag und freue mich auf den Skype Anruf am Samstag.

    1. Ja ich beginne die chinesische Kunst immer mehr zu wertschätzen. Aber mit dem Mao-Bild kann ich es dir nicht sagen. Offiziel ist er ja immer noch der große Vorsitzende der wenig falsch gemacht hat. Soll aber auch das einzige öffentliche Mao-Bild der Stadt sein. Und Kalligrafie ist echt toll.

    1. Die letzten drei Tagen sind Wetter technisch das reine Paradies. Blauer Himmel und wenig Luftverschmutzung, gerade mal unter 80! Bis jetzt hatte ich auch noch keinen Regen.

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