Tag 13 Bummeln in Pingyao

Heute war ich ziemlich faul. Ich hatte es nicht wirklich eilig, es gab noch ein bisschen was zu sehen und ich habe eigentlich noch zwei Tage Zeit. Insofern war heute echt entspannt. Ich bin ein bisschen durch die Straßen geschlendert habe mir einen Tempel angeschaut und ein Museum über chinesische Waffen. Wiedermal saugünstig gegessen (Es beginnt abzufärben, wenn man 28 RMB als teuer empfindet: circa. 4€). Sonst Muße walten lassen. Habe im Tempel einfach den Moment genossen war schön.
Es fing an mit den Waffenmuseum:
Da ist mir auch aufgefallen wie sehr ich eigentlich die Stille ab und zu mal genieße. Es ist sonst immer so laut. Durch den Gang ging es zu eigentlichen Ausstellung: Das fette Schwert da übrigens wurde von der Reiterei benutzt… Schon ganz schöne Mordwerkzeuge, da war natürlich aber noch mehr: Ein Stückchen weiter war dann auch ein weiterer Taoistentempel:

Der Tempel hatte eine besondere Atmosphäre. Er wirkte so abgewirtschaftet. Vieles bröckelte und blätterte ab, ich kann mir seine frühere Schönheit nur ausmalen. Es hatte aber einen Vorteil. Ich war in der ersten Hälfte fast allein auf dem gesamten Gelände. So saß ich am Rande, abseits der Weltlichkeit und genoss einfach den Moment. Wie sich die Blätter im Winde kräuselten. Erfreute mich an den Pflanzen und an diesen ganzen Zauber, diesen alten Ort.
Es war wirklich toll.

Ich saß auf einer Bank, das war mein Aussichtpunkt. Ist es nicht wundervoll?

Momentan geht es mir aber nicht ganz so gut. Mein Hals kratzt ordentlich und wenn der Smog über meinen nächsten Aufenthalt so bleibt kann ich eigentlich dort nur drinnen Däumchen drehen…
Euch noch einen schönen Abend!

Tag 12 Ich bin dann mal Pingyao erkunden

Wenn das mal so einfach wäre! Eben mal schnell erkunden dachte ich mir. Wie immer naiv. Ich wollte also meine Ziele auf der Reisekarte abklappern. Dabei habe ich alle Tempel und Museen durch puren Zufall auf den Weg entdeckt. Der Einzige Ort wo ich wirklich planvoll hinwollte war der Konfuzius Tempel.

Bilanz des Tages: Zwei Tempel, Zwei Bankhäuser, Eine „Kaserne“, Stadtmauer und jede Menge Zeit in den überfüllten Straßen Pingyao. Ach ja und von mir wurden bestimmt ein Dutzend Fotos geschossen. Aber alles der Reihe nach.

Nun erstmal wofür ist Pingyao berühmt? Wieso bin ich hier? Denn wenn ihr wahrscheinlich Pingyao hört sollte euch genauso wie bei mir, wo ich die Stadt zum ersten Mal gehört habe, keine Gehirnzelle regen. Nun es ist auch eine relativ kleine Stadt. Gerade mal 40.000 Einwohner. Aber geschichtsträchtig und zwar dadurch das Pingyao in alter Zeit das Herz einer mächtigen Bank war. Bzw. mehreren, die sich über ganz China ausgebreitet haben. Außerdem gibt es in Pingyao dank seiner Altertümlichkeit (Der Geist unserer heutigen Zeit hat architektonisch nicht Einzug gehalten) extrem viele Sehenswürdigkeiten. Statt für jeden kleinen Tempel einzeln zu bezahlen gibt es ein Kombiticket, was sogar für mehrere Tage hält.
Und es gibt viel zu entdecken. Wirklich viel.
Die Tag fängt also an und ich will mir erstmal die Stadtmauer genauer ansehen: Bedauerlicherweise, war die Aussicht von dem Nordtor auff die Stadt eher bescheiden. Ich hätte wohl vom Südtor kommen sollen, aber man konnte das Ticket nur einmal einlösen. Doof gelaufen, war trotzdem gut. Auch wurdeder Smog wieder stärker, ich war den weißen Himmel echt nicht mehr vertraut.

Meines Weges komme ich zufällig zum Er Lang Tempel. Mein erster Daoistischer Tempel.Doch was ist das Dao?
Darauf gibt es keine gemeingültige Definition. Und ohne in Philosophische abzudriften, ist der Kern im Dao Wu Wei es geschehen lassen. Die Dinge ihren Lauf lassen. Dem Daoismus zu folge vergifte der Mensch mit seinem Handeln die kosmische Harmonie und deswegen muss alles zum Ursprung wiederkehren. Viele Taoisten haben deswegen als Einsiedler gelebt und sich komplett der Gesellschaft entsagt. Also der Gegensatz zum Konfuzianismus.
Mit der Verbreitung des Buddhismus hat sich der Daoismus geändert, er verschmolz teilweise mit dem Buddhismus aber vor allem mit den regionalen Bräuchen und Göttern. Die Folge: Ich habe keinen Plan, was wirklich Daoismus ist. Teils die Lehre hier von oben, teils ein Haufen Götter. Ist halt irgendwie Volksreligion…?
Das war schon mehr ein Tempel-Feeling, es war sehr leise, die Vögle zwitscherten, unterbrochen von den Gong und überall der Räucherstäbchengeruch. War schön.
Dann stolperte ich über das Bankmuseum und später das Finanzzentrum (Ich fasse die einfach mal zusammen weil die sehr ähnlich waren…) Ich würde es gerne genauer ausführen. Aber das würde zu lange dauern.
Dann der Söldner-Platz:
Ich meine ich weiß jetzt immerhin wie die Menschen zur der Zeit ungefähr gelebt haben (die etwas Reicheren natürlich).
Ich bin währenddessen ja planlos umhergewandert, hier also noch ein paar Bilder von Pingyao an sich: Ja es gab wirkloch viel zu entdecken.
Auch wurde ich heute bestimmt 10-mal oder so gefragt ob man mit mir ein Foto machen durfte. Ich muss zugeben, das schmeichelt mir immer ein bisschen, ich denke jeder mag es ein bisschen Besonders zu sein. Es gab aber auch ein Moment wo das eher nervig war. Szenarion: Ich sitze auf einer der vielen Treppen zur einer Herberge und futtere gewürzte Pseudowaffeln (Einer der vielen Sachen, die die zahllosen Händler hier anbieten). Da ich sitze und mitten in der Öffentlichkeit esse bin ich Freiwild. Mich fragt also ein Grüppchen und dann noch eine und noch eine. Okay langsam wird es nervig ich möchte essen… als dann Passanten anfingen einfach so Fotos von mir zu machen wurde es mir zu bunt.
Aber dann fand ich den Konfuziustempel und der enttäuscht mich nicht: In diesen Hallen wurden von Schülern Konfuzius, edle Menschen die dem Gemeinwohl halfen, Generäle oder sonstige Weisen verehrt. Eine schöne Sache eigentlich, Menschen die die Gesellschaft zum guten gewandelt haben oder sie beschützt haben so zu ehren. Ja der Konfuziustempel war super, auch wenn langsam die Formen, die Art und Weise wie sowas gebaut wird langsam mir schon bekannt sind. Jab und was war es auch schon wieder. Ich muss mich entschuldigen für diese Straffung der Informationen zu den einzelnen Themen, aber es ist einfach zu viel um es alles in ein Tag dann ausführlich rein zu bekommen.
Morgen sind noch zwei Tempel dran und mal sehen was ich noch so finde.
Euch noch einen schönen Abend.

Tag 11 Ankunft in Pingyao

Ich mache es schnell, denn ich bin müde und soviel zu erzählen gibt es heute nicht.
Hat ein bisschen gedauert bis ich mein Hostel gefunden hat. Seeeeehr lange. So drei Stunden vollgepackt in der Sonne rumlaufen ist schon geil. Vorallem da mir die Hälfte der Leute die ich gefragt habe die komplett falsche Richtung gegeben haben. Was lernen wir daraus? Map runterladen oder Taxi holen. Für das Erste war ich zu arrogant, für das Zweite zu knauserig.
Auch war heute so der Erste Tag wo ich mir dachte, das zurück in Deutschland schon ganz geil wäre. Also war heute mein Chill-Tag, die letzten Tage waren halt reinster Ballermann was Aktionen und Eindrücke angingen, ein bisschen runterfahren tat da ganz gut.Ja und das war mein Tag, geduscht, komplett alles gestuzt gemütlich auf den Bett gefaulenzt. Gleich noch ein bisschen lesen und dann auf den tatsächlich weichen Bett einschlafen.
Euch noch einen schönen Abend!

Tag 10 Nationalmuseum und Abfahrt aus Peking

An meinen vorerst letzten Tag ging es mit meiner Gastfamilie ins Nationalmuseums in Peking.
Das Nationalmuseum ist ein gewaltiges Gebäudekomplex. Absolut beeindruckend.

Soweit typisch chinesisch, Passkontrolle, das Gepäck wird nochmal geröntgt, ich werde nochmal von der wirklich hübschen Securitydame in ihrer scharfen Uniform abgetastet (und sie war sehr gründlich). Apropos Securitydamen, ohne Witz, wenn die Security Frauen sind, sind die A alles sehr jung und B sind attraktiv (Ich glaube das machen die absichtlich).
Aber das Ticket war umsonst selbst für mich Ausländer, das ist cool.
So in dem Nationalmuseum drin wird der Begriff National nochmal sehr gut verdeutlicht. Es grüßen uns große chinesische Persönlichkeiten und Kernfiguren der glorreichen kommunistischen Partei. Solche Bilder waren über meistens über Essensstände angebracht:
Habe ich schon erwähnt das es dort 5 stockwerke gab? Die untersten sind für alte chinesische Geschichte aufgehoben und dort haben wir uns erstmal reingewagt. Bedauerlicherweise haben wir Deppen bei der Qin-Dynastie (der letzten) angefangen.
Kaiser Kangxi, einer der größten Kaiser aller Zeiten. Die verschiedenen Abteilungen vermittelten halt auch einen Menge Wissen, über die damaligen Gesellschaften, Dynastien etc. Das Bild hier oben zeigt die maximale Ausdehung der Tang-Dynastie zwischen 600-1000 n. Chr.
Es ist quasi das chinesische goldene Zeitalter. Während wir uns also in Europa die Köpfe einschlugen, hatten Chi’an, die Hauptstadt des Reiches, 1 Millionen Einwohner und Anwohner aus aller Welt. Alle Weltreligionen waren vertreten, ebenso wie nahezu alle Völker im Reich der Mitte und viele außerhalb. Ein wahrer Schmelztiegel! Zusätzlich kontrollierte die Dynastie den Seidenhandelsweg. Ja es war wahrlich ein goldenes Zeitalter. Ebenso erfuhr der Buddhismus unter der Tang-Dynastie seine größte Förderung.
Vorallem ist aber die Tang-Dynastie für seine Gedichte bekannt. Die Tang-Dynastie schuf soviele Gedichte wie alle anderen Dynastien zusammen! Ein goldenes Zeitalter in der Tat. Ach ja und sie waren in Pferde vernarrt.
Dann kamen wir auch langsam zur Han-Dynastie (200 v. Chr.-200 n. Chr.) Ab dem Zeitpunkt habe ich auch meine Gastfamilie verloren und nicht wiedergefunden. Dumm gelaufen, also bin ich aus der Ausstellung rausgegangen und bin von vorne wenn man so will reingekommen. Mein Hirn war aber in dem Moment schon so überladen, ich habe kaum noch Foto gemacht und war unfassbar müde.
  Die Bronzewaren da oben lassen sich auf die Jahre 1600-1400 v. Chr. zurückdatieren nur so am Rande.
Jetzt kommen wir wohl zu einer der für mich Beeindruckensten Abteilung: Rechts die Schrecken des Krieges und die kommunistische Gesellschaft, links der „Aufbruch“ des chinesischen Volkes, Mitte Staatsgründung der Volksrepublik Chinas.

Und nun zu den beiden Bildern die auf mich den meisten Eindruck gemacht haben: Alter was für ein Hammerschlag. Ich will jetzt auch nicht groß Worte verlieren. Es sei nur gesagt mich hat es sehr berührt.

Das Bild soll übrigens das Massaker von Nanjing darstellen. Und (das ist eigentlich viel interessanter) wurde 2003 gemalt. Ebenso wie ein großteil der anderen Bilder. Aha.
Aber genug von diesen bedrückenden Themen, danach streifte ich noch durch das Museumgelände und staß auf einige interessante Sachen:
Jaaa die haben hier eine Abteilung, afrikanischer Kunst gewidmet. Dann kam ich hier vorbei:
Diese Elefantenkannen habe ich so hart gefeiert, ich meine mal ernsthaft: Wie geil ist das bitteschön? Naja und dann die Deutschen Sachen… ein Porzellanteller mit Brandenburger Tor Motiv und eine Zigarettenschachtel. Wow. Vietnam. Die schönsten (fand ich persönlich) Diplomatengeschenke hatten eigentlich Vietnam, Burma und Thailand, sowie Nepal. Japan und Korea waren auch nicht schlecht. USA… naja halt USA (Adler und Bisonzigarettenschachtel) und die europäischen… eher einfallslos (mit Ausnahme von Moldawien/Jugoslawien)? Russland bzw. UdSSR waren auch nicht schlecht. Die meisten Geschenke kamen aus Vietnam, Japan und die beiden Koreas. Die Arabischen waren unfassbar prunkvoll (wie zu erwarten war). War echt mit Highlight!

Die Besten Stücke aus der Porzellanabteilung:

Und die Buddhaabteilung:
Dann habe ich noch am Ausgang gewartet, aber sie sind schon früher gegangen (Nein ich hatte deren Handynummern nicht….).
Naja zurück, wo sie auf mich gewartet hatten, hieß es auch Abschied nehmen: Und damit ging auch zum Zug, erstmal bin umhergeirrt, habe alle möglichen Leute gefragt, es war erst sehr beängstigend, ist aber relativ simpel. Erstmal Ticket holen: Pass rausgeholt, Buchungsnummer gegeben und schon habe ich mein Ticket bekommen, dann war ich futtern. Schließlich den eigentlichen Bahnhof betreten, wie man am ersten Bild sehen kann, bei den Schlangen geht es durch. Dann wieder das übliche, Sachen werden gescannt, ich wurde wieder gründlich abgetastet (Ich hatte mich selbstverständlich bei der schönen Securitydame angestellt) und ich kam dann rein: Kein Plan wofür die erste Ziffer steht , aber die Zweite ist der Warteraum. Da ging es also hin und Zeit verplempern bis der Zug kommt.
Ich muss sagen, war echt bequem so zu reisen. Immer wieder. Das Bett war tatsächlich auch nicht zu klein. Wow.

So dann mal an den zweiten Tag.

Tag 9 Bummeln in der Pekinger Altstadt

Und das war es auch schon, heute war es ein eher ruhiger Tag. Bevor ich mich aber zum Müßiggang in den engen Gassen der Hutongs hinreißen ließ ging es erstmal in die Schule. Ich kam mit zu den „Kulturunterricht“ der Grundschule des Sohnes meiner Gastfamilie. Ja am Samstag freiwilliger Unterricht. Undenkbar in Deutschland. Und ja ich saß zwischen den Grundschülern, nachdem ich mich auf chinesisch vorgestellt hatte^^. Das war kein Problem und alle waren mir sehr zuvorkommend.

Die erste Stunde (90 Minuten) würde über den guten alten Konfuzius geredet. Halt klassische chinesische Kultur. Der Lehrer sprach die ganze Zeit chinesisch, also konnte ich nicht wirklich folgen, aber das konfuzianische Prinzip der Menschlichkeit ren war mir schon bekannt, insofern verstand ich worauf er hinauswollte als er ab und zu ein paar englische Wörter in meine Richtung warf.
Laut Konfuzius ist die Gesellschaft in mehreren Beziehungen aufgeteilt, verhalten sich je die zwei Menschen das heißt die beiden in Beziehung korrekt zueinander beginnt die Welt sich zu harmonisieren. Es wird eine stabile Staatsordnung geschaffen.
Dabei ist jedoch eigentlich gemeint das sich eine Partei der anderen immer zu beugen hat. Herrscher- Untertan, Eltern- Kind, Lehrer- Schüler, Ehemann- Ehefrau, nur die Freund- Freund Beziehung ist auf Augenhöhe. Ich glaube deswegen haben wir uns auch vor den Lehrer verbeugt, Respektbezeugung (der Lehrer hat sich aber noch tiefer danach verbeugt). Auch die Eltern die gespannt hinten saßen und alles mitansahen. Allgemein, die Stimmung war doch sehr ausgelassen, die Kinder auf Zack und aufmerksam. Zusätzlich wurden immer wieder Wörter wiederholt, die korrekte Aussprache geübt. Aber soweit ich das verstanden habe handelte es sich bei den Wortzusammensetzungen um Sprüche und so einen Kram.
Später hat sich der Lehrer auch als antiker Gelehrter verkleidet mit Kappe und Robe. Wie gesagt die Stimmung war gut. Am Ende der Stunde bedankte sich der Lehrer bei uns, wir verbeugten uns und danach verbeugte er sich nochmal und es ging zu Kalligraphie Stunde. Was wurde gemalt? Natürlich ren Mensch oder halt Menschlichkeit. Es ist auch ein schön einfaches Schriftzeichen dazu.
Die Lehrerin zeigte uns daraufhin die Technik und wir pinselten drauf los. Ich fand es sehr befreiend, es ist wirklich ein schöner Zeitvertreib auch wenn die Kinder langsam sehr hippelig wurden.
Und hier meine ersten bescheidenen Versuche:

Alles in allem eine echt interessante Zeit gewesen, würde ich noch länger bleiben, würde ich wahrscheinlich noch mehr besuchen, angeboten wurde es mir auf jeden Fall.
Jap und damit ging es raus aus der Schule und in die Pekinger Altstadt! Hutongs besuchen. Quasi ein Haus mit einer Mauer der den Lärm abhält mit Vorgarten und einer Besucherhalle. Es gibt gewisse Ähnlichkeiten mit den römischen Atriums: https://de.wikipedia.org/wiki/Atrium_(Architektur).

Ich würde ja zu gerne wissen was auf dem Plakat steht….

Danach bummelte ich in der Hauptgasse, die vollgespickt war mit kleinen Läden wo es alles mögliche zu kaufen gab und voller Menschen war.

Währenddessen traf ich einen äußerst sympathischen Amerikaner der hier als Englischlehrer arbeitet. Wir haben uns bestimmt 3 Stunden unterhalten und waren danach Essen. E-Mail ausgetauscht usw. netter Kerl. Wenn das stimmt was er sagt, kann man als Englischlehrer hier sich echt eine goldene Nase verdienen 80.000 RMB Brutto pro Monat ist halt echt eine Ansage. Teilweise wird einen sogar das Apartment gestellt. Andererseits ist eine 70 Stunden Woche auch eine Ansage. Er hat den Kompromiss gefunden und arbeitet jetzt in einen internationalen (sprich englischen) Kindergarten, da bekomme er jetzt knapp die Hälfte. Krass.
Damit ist er jetzt schon der 4 Lehrer auf meiner Kontaktliste. Keine Ahnung aber ich stolpere immer über die… kann aber auch nicht schaden sich ein Netzwerk aufzubauen.
In diesem Sinne euch noch einen schönen Abend.

Tag 8 Der Sommerpalast

Oder eher Natur, urbanisiert, wunderschön.

Der Sommerpalast war extrem beeindruckend. Extrem ärgerlich jedoch war auch das ich in meiner unendlichen Arroganz dachte der Akku der Kamera würde über zwei Tage halten. Ja ihr könnt euch denken wie das geendet hat, mir ging am höchsten Punkt der Saft aus. Feels bad.
Ebenfalls ärgerlich das ich garantiert die Nummer einer Chinesin bekomme hätte, wenn sie denn Englisch gekonnt hätte. Ja eine Reihe an unglückseligen Vorfällen, neben meinen ersten scharfen Essen (die haben sich totgelacht). Aber habe ich schon erwähnt das der Sommerpalast schön ist? Also so richtig wunderbar? Sowas wunderschönes (Und ich weiß ich wiederhole mich da leider) habe ich lange selten nicht gesehen. War geil.
Dabei fing der Tag schon genial an. Ich stolpere so durch den Supermarkt, habe mir Verpflegung für den Ausflug geholt. Stehe an der Kasse.
Vor mir eine eine etwas ältere Chinesin wahrscheinlich Hausfrau. Ich glaube der Begriff „Bergdrache“ schien für sie empfunden worden zu sein. Irgendwas hat sie tierisch aufgeregt (Ich habe ja nichts verstanden) und die Kassiererin wurde langsam auch etwas lauter und bockiger. Als dann noch ein Kunde in der hinteren Reihe es wagte sich zu beschweren, platze ihr der Kragen und sie hat den richtig zusammengefaltet. Ihr hättet das mal hören sollen! Ich musste mich zusammenreißen nicht drauflos zu prusten.
Aber genug meiner kleinen Anektoden, auf ins Handgemenge!

🙂
So also los geht es, der Sommerpalast ist verdammt groß, doch 3/4 seiner Fläche wird von den fetten See da eingenommen. Ich bin erstmal nach unten gegangen, einmal um den See herum und war daher erst zum Schluss bei diesen beeindruckenden Plateau. Zu den oberen Gebäude kommen wir auch noch. Der gewaltige Pavillon ist übrigens ein Buddhatempel. Und dahinter ist tibetischer Buddhatempel. Die Qing-Dynastie waren als Mandschuren den Lama-Buddhismus sehr Nahe.

Nun fragt sich der kundige Leser: 1888? Da war China doch ein verrottener Kadaver der langsam von den Westmächten aufgeteilt wurde. Und er hätte Recht, das Geld was in die Palastanlage floß sollte eigentlich in den Aufbau einer schlagkräftigen Marine, zur Modernisierung benutzt werden. Nun der kaiserliche Hof muss halt Prioritäten setzten….

Ja wieder eine wundervolle Kunstausstellung. Besonders der weiße Jade-Becher und die goldene Damenskulptur hat es mir angetan. Wirklich hübsch.
Diese Zeichnungen waren über die ganze Anlage zu finden, doch ich fand nie das gleiche Bild zweimal. Krass. Nun ging es immer weiter und weiter bis zu diesen schönen Pavillon: Und über die Brücke zu der kleinen Insel:
Wie ihr seht wunderschöne Aussicht, wunderschöner Park. Hier kann man wahrlich die Seele baumeln lassen und die Landschaft versonnen genießen.
Brücke um Brücke, Pavillon um Pavillon und eine tolle Landschaft. Das Wetter war herrlich. Die wärme der Sonne streichelte mein Gesicht und der Wind war angenehm erfrischend. Hatte ich schon den blauen Himmel erwähnt?
Und dann hieß es auch Treppen steigen zum Tempel:
  Tja und dann ist auch meine Kamera abgekackt. Son mist. Der Sommerpalast lässt sich so zusammenfassen: Tolle Landschaft, wunderbare Symmetrie und wundervolle Ergänzung der Architektur and der Natur. Alles sieht so natürlich aus, angepasst und verändert, eingegriffen aber nicht dominiert vom Menschen. Sehr schön.
Der Tibetische Tempel war auch interessant, im dritten Bild zu sehen. Dann war da noch eine Gartenkomplex mit einen tollen Seen und vielen Fischen. Letzte Anektote zum Schluss: Essen. Ich möchte das haben! (Nudelsuppe) bekomme es und verrecke elendig dabei. Zu scharf. War sehr amüsant für die Ladenbesitzer wie ich da saß mit Tränen und laufender Nase. Spicey? Das ist jetzt immer meine Frage….
Gelunger Tag.

Tag 7 Die Verbotene Stadt

Heute, diesmal fest entschlossen früher zu kommen und noch einer der begehrten Karten zu ergattern ging es zur Verbotenen Stadt. Ich denke es ist wohl das Wahrzeichen Chinas schlechthin (neben der Mauer) und ist sogar in der Nationalflagge der Volkrepublik Chinas enthalten. Ziemlich ironisch, wenn man bedenkt wofür die Verbotene Stadt steht. Die Zementierung der Gesellschaft, alles hat seinen Platz, hat seinen rechten Fleck und das ist gut so. Die Verbotene Stadt ist voller Symbolik, wovon mir wohl viel entgangen sein wird, da ich kein Experte chinesischer Architektur bin.
Was ich jedoch bemerkt habe, dank meines Reiseführers, ist die allgegenwärtige Zahl drei bzw. neun. Drei steht für das Yan, das Männliche, Ruhige und Bestehende. Gut zu wissen.
Auch sonst sind die Dächer alle in Gelb, was nicht weiter verwundert, da Gelb die Farbe des Kaisers ist und dass immerhin die Kaiserstadt ist. Aber genug gelabert kommen wir zu den Bildern, denn die Verbotene Stadt ist vor allem eins: Groß und beeindruckend.

Der Reiseplan war relativ simpel: Erst der Vorplatz vor den eigentlich drei großen Hallen, dann den Rechten langgezogenen Platz, danach gab es einen Spaziergang auf der Mauer und dann folgte die Linke Seite bis ich zum eigentlich Platz kam.
Nach den großen drei Hallen bin ich mehr oder minder rumgeirrt habe bestimmte Plätze gesucht sie nicht gefunden (dafür andere ebenfalls Interessante) und bin einfach meiner Wege gegangen. Ziemlich entspannt gewesen.
Zuerst der Vorplatz:

Bestaunt das Tor der Höchsten Harmonie:Ja schon echt fett das Ding.

 
Die Mauer ist schonmal schön zu erkennen.
Dahinten kann man auch gut das Tor zu den anderen Platz erkennen.
Also es führte mich meines Weges zum linken Platz oder mehr Park oder vielleicht doch eher Park mit Grünanlage. Bedauerlicherweise war es Winter. Aber im Sommer sieht es bestimmt hübsch aus! Ein schwacher Trost, denn die Palastbibliothek war geschlossen. Umbauarbeiten. Wasn scheiß.

Man beachte auf jede Seite die 9×9 Nagelköpfe.
Nun immerhin war der Spaziergang durch den urbanisierten kleinen Wald ganz schön.
Und dann hoch zur Mauer:

Der Hintere Platz wo die Leute anstehen um in die Verbotene Stadt zu kommen.

Aufschnitt einer der vier Ecktürme. Sie waren die komliziertesten Bauwerke des Palastes: 9 große Querbalken, 18 Säulen und 72 Grate oder Firste und wir kommen auf 99. Schon wieder die 3!

Ein kleines Museums welches anschaulich gezeigt hat, wie die Verbotene Stadt restauriert und in Stand gehalten wird. Leider jedoch alles auf Chinesisch.

Und wieder zurück auf dem Erdboden zur Linken.

Nun jetzt war es eine Ausstellung:

Das ist obere Bild ist wohl einer schönsten Sachen die ich seid langen gesehen habe (Kunsttechnisch her). Das erste Schriftzeichen schon „wo“ – „Ich“ ist mit dermaßener Perfektion, dermaßener Schönheit und Lebendigkeit gezeichnet,- es hat mir den Atem verschlagen. Auf der einen Seite war es wie aus dem Lehrbuch, aber irgendwie reiner, persönlicher. Ich habe es erstmal 5 Minuten staunend angestarrt. Aber auch die beiden anderen Malereien sind wunderschön. Ich habe mich gleich versetzt in eine andere Welt gefühlt.Die Kalligraphin und Manuskripte stammen von Liu Bingsen und mehr stand da leider auch nicht. Scheint aber ziemlich bekannt zu sein, aber ein eher moderner Autor, keiner aus den Altertum, daher eher überraschend. Aber er hat anscheinend viele alte Klassiker der chinesischen Kalligraphie nachgemalt.

So also geht es nun ins Eingemachte:
Dieses Foto ist speziell meinen lieben Freund Daniel gewidmet.
Versuch das zu toppen du Penner!

Gefolgt von der Halle der Harmonie der Mitte:

Und der Halle der Harmoniewahrung:

Und nachdem ganzen, hat drei Stunden gedauert, ja ich lasse mir Zeit, war ich eigentlich schon so überladen mit neuen Eindrücken und der schieren Größe, das ich halt nur noch herumgewandert bin. Ich haue einfach mal die Bilder raus:

Die Halle der Ahnenverehrung, oder eher gesagt: Ausstellung bon Prunkuhren. Das war anscheinend der letzte Schrei auf dem Qing-Hof der letzten chinesischen Kaiserdynastie.

Und die beiden waren noch eher schlicht. Da waren riesige Uhren, größer als Menschen, Uhren als Pavillons, mit Soldaten, Tieren und Lanschaften (die bei Uhrenschlag liefen) usw. Mir wurde erst hier richtig klar was Dekadenz heißt. Riesige Hallen bauen ist eine Sache, das ist Machtbeweis, aber Uhren aus Edelmetallen und Diamanten herstellen und sie dabei noch mit Mechanismen auszustatten, wo sich anscheinend nicht Wieso? sondern Wieso nicht? Den Konkubinen und damit den Kaiser wird es gefallen zu fragen. Das ist eine ganz andere Sache.
Aber zur nächsen Halle. Diesmal nicht Uhren sonder jahrhunderte ales Porzellan. Teilweise noch von der Tang-Dynastie (618-906), also wirklich alt. Aber leider wurde auch vieles vom Westen im Zuge des Boxersaufstandes https://de.wikipedia.org/wiki/Boxeraufstand .

Ich habe anscheinend bei den davor kein Bild von der Halle gemacht. Aber ihr seht schon Han-Dynastie, seeeehr alt.

Ja dann zum Schluss noch der Palastgarten, der zu seiner Blüte (und im Sommer) ein paradiesischer Ort gewesen sein soll und ich fand das an Hand des Baustils gut vorstellbar!

Ach ja es gab noch echt viele kleine „Palastshops“ wo es sündhaft teure Souvenirs gab. Wirklich teuer. Ich meine wenn ich so ein Tee-Set hätte würde ich jeden Tag Tee trinken, nur einen Grund finden die schönen Kannen rauszuholen. Aber bei 120€…. nääää (Und dann zerbrechen sie wahrscheinlich noch beim Rückflug).
Gedanke des Tages: Nutze die Gelegenheit, ich hatte so eine und habe sie verpatzt. Autsch.
So dann war es das auch wieder.

Und raus durchs Nordtor!

Tag 6 Die Große Mauer

Über die Seite Beijing Hikers habe ich diese Reise gebucht. 8 Uhr vom Bahnhof nur zwei Stationen von Taiyangong entfernt (wo ich momentan bin). Hinfahrt 2 Stunden, Wanderung an sich 4 Stunden, halbe Stunde futtern, 2 Stunden Rückfahrt. Und das alles für 60€ mit Reiseführer. Kann man nicht meckern. Also erstmal die Route:

Dann die Crew. Wir waren knapp ein Dutzend Leute, wobei fast die Hälfte Deutsche waren! 4 davon waren Lehrer und tatsächlich nur drei (mit mir eingeschlossen) Touristen. Nicht schlecht. Ich hatte durchaus einige sehr interessante Gespräche. Die Strecke war durchaus machbar, wobei mir bei mangelnder wirklicher Fitheit, die letzten Tage und die endlose Lauferei mit meiner Jugendlichkeit einen Vorsprung gegeben hat gegenüber den älteren Semester. Einen Fakt den zu meinen eigenen Erschrecken doch genossen habe als ich die Mauer hochgekraxelt bin und und wieder runter gelaufen bin. Ach es ist schön jung zu sein.
Aber genug davon und Zeit für ein paar geile Bilder:

Unsere überaus nette Reiseführerin. Bedauerlicherweise lächelt sie nicht auf den Foto, äußerst schade, ist ihr Lächeln doch so schön gewesen.

Der Turm da auf den Bild, ist übrigens der Generalsturm und der höchste Punkt auf unserer kleinen Wandertour gewesen. Die Aussicht war halt echt toll da oben. Der Wind aber ebenso stark^^

Das Essen war auch, mal wieder, saulecker.
Zusammenfassend hat mir die Wanderung richtig Spaß gemacht! Ich glaube ich werden häufiger Wandern gehen, die Aussicht war einfach fantastisch und der Aufstieg und der Abstieg haben großen Spaß gemacht. Das Wetter war Klasse, mit einer Frau von der Gruppe habe ich mich prächtig verstanden, kurzum ein rundum gelungener toller Tag!
Morgen steht die Verbotene Stadt an. Diesmal wirklich ich werde sehr früh aufstehen…

 

Tag 5 Die Verbotene Sta… äh nein; Lama Tempel und Himmlischer Tempel

So wollte ich meines Weges, nach einer ausführlichen Konversation mit Frau Zhang, die ich sehr genossen habe, naiv wie ich bin die Verbotene Stadt besuchen.

Wie ihr seht ist es sehr voll. Wirklich ich habe selten so eine Menschenmasse gesehen. Alles voll. So krass. Aber egal ich war drin, war mega gehyped und wie es sich herausstellte waren alle Tickets schon verkauft. 80.000 Tickets ausverkauft. Ich wusste gar nicht das man die online vorbuchen sollte, davon stand nichts im Reiseführer…
Beschissener noch, ich konnte nicht den selben Weg wieder zurück, weil der Strom der Menschen die Tore wie eine Flutwelle in eine Richtung bewegte und die Polizisten haben auch niemand durchgelassen.
War aber anscheinend nicht der Einzige. Ich habe einige Familien heftig streiten sehen. Nunja dann das Seitentor zurück. Wieder eine Menschenmasse kompletter Umweg, plus eine Halbe Stunde nochmal drauf auf die 1,5 Stunden. Astrein.
Na gut dann halt zum Lamatempel. Der Lamatempel ist der größe Lama-Buddhistische Tempel in Peking, ja es ist der Tibetische Buddhismus, der mit den Dalai Lama. Als ein chinesischer Kaiser vor dreihundert Jahren Tibet und ein großen Teil der Mongolei eroberte, waren diese beiden Länder Lama-Buddhistisch. Um sich mit den Seiten auszusöhnen ließ er eine prächtige Tempelanlage bauen. Mit Reliquen und den Kram, das volle Programm.
Der Besuch in den Tempel war sehr seltsam für mich. Ich bin kein gläubiger Mensch und nahezu alle Chinesen die in die Hallen gingen (Wo der ganze coole Kram drin war) haben gebetet, Buddha Ehre erwiesen. Mit Räucherstäbchen vor gewaltigen, goldenen, sanftmütigen reinlächelnden Buddhas. Hin und her sah man sogar ein paar Mönche.
Ich habe das auch versucht, ich kam mir aber sehr lächerlich vor dabei. In den Heiligtümern durfte man keine Fotos machen, in sofern gibt es nur die Tempel von außen.

Alles in Allem ganz in Ordnung. Nicht mehr nicht weniger.
Nun da ist mir jedoch etwas sehr Ärgerliches passiert.
Man stelle sich vor, Ich fleißig am Fotografieren, mein Blick wandert über die Massen. Ein schönes chinesisches Mädchen findet meinen Blick. Und da ich ja ein Freund der Schönheit bin, blieb mein Blick hängen. Sie sah mich und lächelte mich etwas schüchtern an. Ich lächle zurück und freu mich, ein Lächeln kann echt das Herz erwärmen. Ich bin also weiter an Fotos schießen und stolpere wieder über sie, wieder ein Lächeln, wunderbar. Und noch einmal. Die Sache ist geritzt denke ich mir. Nun sie scheint gehen zu müssen, ich könnte ihr aber, da ich eigentlich eh fertig bin, rausfolgen und sie durch irgendeinen belanglosen Grund in ein Gespräch verwickeln. Wenn sie denn Englisch kann, aber davon gehe ich aus, da sie sehr jung ist.
Aber momentmal. Ich habe die Ostseite des letzten Tempels noch nicht fotografiert! Naja nachdem ich meine Fotos gemacht und die vorherigen Ereignisse rekapitulierte und mir im Geiste die Hand ins Gesicht geschlagen habe dachte ich mir: „Alter Flo du musste echt mal deine Prioritäten straight setzen!“
Idiot.
Nun nach diesen unglücklichen Zwischenfall blieb mir noch ein bisschen Zeit. Der Himmelstempel in meinen Reiseführer klang gut also machte ich mich auf den Weg. Nach einer Odysee durch chinesische Schriftzeichen kam ich an, zwar am anderen Eingang wo ich eigentlich hin wollte, aber egal.

Ich war jedoch so eingenommen vom Himmelstempel, das ich in 2,5 Stunden nur zu der obersten Ebene kam und dann war der Rest schon geschlossen. Doof, aber ein guter Grund ihn irgendwann, hoffentlich dann bin Chinesisch-Kentnissen nochmal zu besuchen.
Ich kann zum Tempel nur sagen Wow. Wow ist der toll. Ich habe den kleinen Fotografen in mir rausgelassen und bestimmt über 150 Bilder nur vom Himmelstempel aus allen Winkeln und Perspektiven gemacht. So ein tolles Gebäude und vor knapp 600 Jahren um 1402 erbaut. Was haben wir hier da gemacht?

Echt cool.
Danach war ich wohl in den abgeranzigsten Restaurant meiner bisherigen China-Reise:

Die Sitze waren einfach Holzbänke, es wurden auf klapprigen Tischen gegessen. Meine bestellten Teigtaschen waren halb in Wasser und Fett gesetzt. Witzigerweise war es auch einer der Leckersten Restaurant in denen ich Essen war. Fühlt sich echt gut an für 3€ Essen zu gehen.
So heute nicht so ausführlich muss morgen früh raus, die große Mauer besichtigen. Euch noch einen schönen Abend.

Tag 4 Chinesisches Fest und der Konfuziustempel in Beijing

Vorweg, ich habe in meinen Leben noch nie sowas beindruckendes und gleichzeitig architektonisch Schönes, ja vollkommendes gesehen. Ihr merkt schon ich war mal wieder schwer beeindruckt und ich fürchte es (oder hoffe) es wird sich noch häufig wiederholen.
Zuerst ging es mit der Familie Zhang oder somindestens der Großmutter, Mutter und Sohn auf eine ja… Art Volksfest? Historische Nachahmung? Das an sich war ja ganz gut, das Fest an sich halt wie ein deutsches, Essenstände und Musik, aber auch eine tolle Akrobatennummer mit Zauberer. Deswegen bin ich aber nicht nach China gekommen. Die zweite Hälfte widerum war einfach wunderbar.
Also beginnend mit den Fest, wir bummeln erstmal durch die Straßen:

Bis wir halt zur Hauptattraktion kamen. Im alten Kaiserreich war es üblich das Der Kaiser, als Vertreter des Himmels und seines Sohns, diesen um ein glückliches Jahr und eine gute Ernte zu bitten. Das gesamte Gelände samt Altar wurde nachgebaut. Und dieses Ritual nachgestellt, mit allem drum und dran, naja vielleicht nicht ganz so vielen Soldaten und die Musik wurde über Lautsprecher gespielt. Aber nicht schlecht.

Nun es geht weiter durch die Stadt zum Konfuziustempel und Peking zeigt sich in seiner Altstadt so wie ich mir China immer vorgestellt habe:

Dann waren wir auch schon beim Tempel:

Wir sind rechts reingekommen, haben uns dann umgeschaut und sind links dann weitergegangen:

Auf den ersten Platz sind ganz viele Steinstelen aufgestellt, auf diesen Stelen sind die Namen sämtlicher aufgeschrieben, die das Kaiserliche Staatsexamen während der Ming und Qin Dynastie bestanden haben, also den höchsten Bildungsgrad erreicht haben den man in alten China erreichen konnte. Aber zu den Staatsexamen kommen wir später. Insgesamt waren es glaube ich so 60.000 Namen oder so.

In den Pavillons waren ebenfalls andere, größere Stelen die mit kaiserlichen erlassen usw. zu tun hatten, die Konfuzius oder die Beamtenprüfungen betrafen.

Dann ging es durch ein Tor zum nächsten Platz, der relativ uninteressant war.

So und jetzt kommen wir zu dem „Platz“ wo A die Schüler die zum kaiserlichen Staatsexamen aufgenommen und unterrichtet wurden.

Es geht durch diesen wundervollen Torbogen, links und rechts sind noch zwei Pavillons und dann zu den Hauptgang, der Bi Yong Halle:

 

Es ist schwierig auf en Bildern das gesamtliche festzuhalten, die ganze Atmosphäre das Zusammenspiel der einzigen Teile hat das Ganze so unfassbar atemberaubend gemacht. Der Platz war ein Ort des Lernens und des Studiums neben einen Tempel, der predigt das Weisheit und das höchste Ziel ist, der edle Mensch durch Bildung erreicht werden kann. Die tollen Farben, die Symmetrie, die Anordung des Platzes und die Architektur an sich sind einfach wunderschön.
Diese langen Mauerähnlichen Gebäude links und Rechts und hinter der Konfuziusstatue waren die Klassenräume der werdenden Beamten, es gab insgesamt 66, 11 in jeden Haus.
In diesen Häusern waren richtig Museumsartig nahezu alles über Konfuzius und seiner Lehre ausgestellt, angefangen von der Beamtenprüfung, über Kaligraphien der größten Künstler Chinas, bis zu nachgebauten Kleidungsstücken der Lehrer. Hier ein paar Highlights:

Jeder konnte an den Examen teilnehmen, jedoch war es größten Teil den Reichen vorbehalten, da sie es sich leisten konnten, ihre Söhne teilweise jahrzehnte lang studieren und lernen zu lassen.
Die Beamtenprüfung der Qin der letzten Dynastie des kaiserlichen Chinas umfasste das Auswendig lernen von knapp ein Dutzend Büchern. Auf das Wort genau. 40.000 Zeichen. Eins falsch,-durchgefallen. Zumindestens in den provinzalen Prüfungen, deren Prüfungsplatz man unten begutachten darf. Die armen Teufel durften ihren Platz nicht bis zur Vollendung der Prüfung verlassen, die übrigens 4 Tage dauerte.
Wenn man tatsächlich die Provinzale Prüfung schaffte, ging es in die Verwaltungsbezirke usw. bis zum eigentlichen kaiserlichen Examen, wo man sogar eine Interpretation schreiben musste, die der Kaiser persönlich las und kommentierte.
Die Besten Drei der Prüfung des gesamten Landes war es erlaubt und das auch nur einmal über eins der vier Tore der verbotenen Stadt durchzugehen, durch das sonst nur der Kaiser gehen durfte. Na wenn das keine Belohnung ist.

Dann führte uns der Weg in eine Säulenhalle. Ja noch mehr Inschriften, diesmal das Lebenswerk eines der größten Schriftsteller und Schöpfer der dreizehn Klassiker. Eben diese und sonstige Kaiserliche Erdikte wurden auf den Stelen verewigt.

Direkt danach ein Tempel wo Meister Kong und seine wichtigsten Anhänger verehrt werden und ihnen noch Opfer gebracht werden.

Diese hinteren Bilder waren seine 72 wichtigsten Jünger. Nimm das Jesus.

Da ich jetzt auch schlafen hier schnell der Rest, der große Konfuzius Tempel wo der Meister auch noch direkt verehrt wird und natürlich sind davor ein Haufen Pavillons mit Inschriften drauf:

Merke: Gelb in diesen Ton war Farbe des Kaisers und nur des Kaisers, da aber Konfuzius so alt und ehrwürdig war, durfte sein Tempel in Qufu und Beijing auch gelb tragen, also auf den Dächern.

In den Tempel an sich war eine wirkliche Gänsehaut-Atmopshäre, es war düster (deswegen sind die Bilder auch nicht so geil) überall lagen Ritualwerkzeuge rum und die Leute die da vor den Altar stehen, beten gerade bzw. zeugen ihren Respekt. Haben eigentlich fast alle gemacht die da rein kamen, vorallem die Älteren.
Wer sich fragt was in diesen weißen Ziegenschalen ist, das sind Geldscheine.

Danach sind wir noch schön Essen gegangen, schön Pekingente genossen, vorallem da mir jetzt auch mal erklärt wurde wie man die genau essen muss. Hier muss ich auch nochmal die chinesische Küche bewundern. Wer sonst kommt auch die Idee Kürbisfleisch in Frittenform zu schneiden und es dann in einen Eigemisch zu tauchen um es dann zu frittieren. Alter was? Und es schmeckt sogar noch.

Und damit hätten wir es auch diesen Beitrag.  Meine Fresse der war aber auch ausführlich. Morgen wahrscheinlich wieder so, da mogen die Verbotene Stadt ansteht. Yehaa!