Tag 10 Nationalmuseum und Abfahrt aus Peking

An meinen vorerst letzten Tag ging es mit meiner Gastfamilie ins Nationalmuseums in Peking.
Das Nationalmuseum ist ein gewaltiges Gebäudekomplex. Absolut beeindruckend.

Soweit typisch chinesisch, Passkontrolle, das Gepäck wird nochmal geröntgt, ich werde nochmal von der wirklich hübschen Securitydame in ihrer scharfen Uniform abgetastet (und sie war sehr gründlich). Apropos Securitydamen, ohne Witz, wenn die Security Frauen sind, sind die A alles sehr jung und B sind attraktiv (Ich glaube das machen die absichtlich).
Aber das Ticket war umsonst selbst für mich Ausländer, das ist cool.
So in dem Nationalmuseum drin wird der Begriff National nochmal sehr gut verdeutlicht. Es grüßen uns große chinesische Persönlichkeiten und Kernfiguren der glorreichen kommunistischen Partei. Solche Bilder waren über meistens über Essensstände angebracht:
Habe ich schon erwähnt das es dort 5 stockwerke gab? Die untersten sind für alte chinesische Geschichte aufgehoben und dort haben wir uns erstmal reingewagt. Bedauerlicherweise haben wir Deppen bei der Qin-Dynastie (der letzten) angefangen.
Kaiser Kangxi, einer der größten Kaiser aller Zeiten. Die verschiedenen Abteilungen vermittelten halt auch einen Menge Wissen, über die damaligen Gesellschaften, Dynastien etc. Das Bild hier oben zeigt die maximale Ausdehung der Tang-Dynastie zwischen 600-1000 n. Chr.
Es ist quasi das chinesische goldene Zeitalter. Während wir uns also in Europa die Köpfe einschlugen, hatten Chi’an, die Hauptstadt des Reiches, 1 Millionen Einwohner und Anwohner aus aller Welt. Alle Weltreligionen waren vertreten, ebenso wie nahezu alle Völker im Reich der Mitte und viele außerhalb. Ein wahrer Schmelztiegel! Zusätzlich kontrollierte die Dynastie den Seidenhandelsweg. Ja es war wahrlich ein goldenes Zeitalter. Ebenso erfuhr der Buddhismus unter der Tang-Dynastie seine größte Förderung.
Vorallem ist aber die Tang-Dynastie für seine Gedichte bekannt. Die Tang-Dynastie schuf soviele Gedichte wie alle anderen Dynastien zusammen! Ein goldenes Zeitalter in der Tat. Ach ja und sie waren in Pferde vernarrt.
Dann kamen wir auch langsam zur Han-Dynastie (200 v. Chr.-200 n. Chr.) Ab dem Zeitpunkt habe ich auch meine Gastfamilie verloren und nicht wiedergefunden. Dumm gelaufen, also bin ich aus der Ausstellung rausgegangen und bin von vorne wenn man so will reingekommen. Mein Hirn war aber in dem Moment schon so überladen, ich habe kaum noch Foto gemacht und war unfassbar müde.
  Die Bronzewaren da oben lassen sich auf die Jahre 1600-1400 v. Chr. zurückdatieren nur so am Rande.
Jetzt kommen wir wohl zu einer der für mich Beeindruckensten Abteilung: Rechts die Schrecken des Krieges und die kommunistische Gesellschaft, links der „Aufbruch“ des chinesischen Volkes, Mitte Staatsgründung der Volksrepublik Chinas.

Und nun zu den beiden Bildern die auf mich den meisten Eindruck gemacht haben: Alter was für ein Hammerschlag. Ich will jetzt auch nicht groß Worte verlieren. Es sei nur gesagt mich hat es sehr berührt.

Das Bild soll übrigens das Massaker von Nanjing darstellen. Und (das ist eigentlich viel interessanter) wurde 2003 gemalt. Ebenso wie ein großteil der anderen Bilder. Aha.
Aber genug von diesen bedrückenden Themen, danach streifte ich noch durch das Museumgelände und staß auf einige interessante Sachen:
Jaaa die haben hier eine Abteilung, afrikanischer Kunst gewidmet. Dann kam ich hier vorbei:
Diese Elefantenkannen habe ich so hart gefeiert, ich meine mal ernsthaft: Wie geil ist das bitteschön? Naja und dann die Deutschen Sachen… ein Porzellanteller mit Brandenburger Tor Motiv und eine Zigarettenschachtel. Wow. Vietnam. Die schönsten (fand ich persönlich) Diplomatengeschenke hatten eigentlich Vietnam, Burma und Thailand, sowie Nepal. Japan und Korea waren auch nicht schlecht. USA… naja halt USA (Adler und Bisonzigarettenschachtel) und die europäischen… eher einfallslos (mit Ausnahme von Moldawien/Jugoslawien)? Russland bzw. UdSSR waren auch nicht schlecht. Die meisten Geschenke kamen aus Vietnam, Japan und die beiden Koreas. Die Arabischen waren unfassbar prunkvoll (wie zu erwarten war). War echt mit Highlight!

Die Besten Stücke aus der Porzellanabteilung:

Und die Buddhaabteilung:
Dann habe ich noch am Ausgang gewartet, aber sie sind schon früher gegangen (Nein ich hatte deren Handynummern nicht….).
Naja zurück, wo sie auf mich gewartet hatten, hieß es auch Abschied nehmen: Und damit ging auch zum Zug, erstmal bin umhergeirrt, habe alle möglichen Leute gefragt, es war erst sehr beängstigend, ist aber relativ simpel. Erstmal Ticket holen: Pass rausgeholt, Buchungsnummer gegeben und schon habe ich mein Ticket bekommen, dann war ich futtern. Schließlich den eigentlichen Bahnhof betreten, wie man am ersten Bild sehen kann, bei den Schlangen geht es durch. Dann wieder das übliche, Sachen werden gescannt, ich wurde wieder gründlich abgetastet (Ich hatte mich selbstverständlich bei der schönen Securitydame angestellt) und ich kam dann rein: Kein Plan wofür die erste Ziffer steht , aber die Zweite ist der Warteraum. Da ging es also hin und Zeit verplempern bis der Zug kommt.
Ich muss sagen, war echt bequem so zu reisen. Immer wieder. Das Bett war tatsächlich auch nicht zu klein. Wow.

So dann mal an den zweiten Tag.