Tag 5 Die Verbotene Sta… äh nein; Lama Tempel und Himmlischer Tempel

So wollte ich meines Weges, nach einer ausführlichen Konversation mit Frau Zhang, die ich sehr genossen habe, naiv wie ich bin die Verbotene Stadt besuchen.

Wie ihr seht ist es sehr voll. Wirklich ich habe selten so eine Menschenmasse gesehen. Alles voll. So krass. Aber egal ich war drin, war mega gehyped und wie es sich herausstellte waren alle Tickets schon verkauft. 80.000 Tickets ausverkauft. Ich wusste gar nicht das man die online vorbuchen sollte, davon stand nichts im Reiseführer…
Beschissener noch, ich konnte nicht den selben Weg wieder zurück, weil der Strom der Menschen die Tore wie eine Flutwelle in eine Richtung bewegte und die Polizisten haben auch niemand durchgelassen.
War aber anscheinend nicht der Einzige. Ich habe einige Familien heftig streiten sehen. Nunja dann das Seitentor zurück. Wieder eine Menschenmasse kompletter Umweg, plus eine Halbe Stunde nochmal drauf auf die 1,5 Stunden. Astrein.
Na gut dann halt zum Lamatempel. Der Lamatempel ist der größe Lama-Buddhistische Tempel in Peking, ja es ist der Tibetische Buddhismus, der mit den Dalai Lama. Als ein chinesischer Kaiser vor dreihundert Jahren Tibet und ein großen Teil der Mongolei eroberte, waren diese beiden Länder Lama-Buddhistisch. Um sich mit den Seiten auszusöhnen ließ er eine prächtige Tempelanlage bauen. Mit Reliquen und den Kram, das volle Programm.
Der Besuch in den Tempel war sehr seltsam für mich. Ich bin kein gläubiger Mensch und nahezu alle Chinesen die in die Hallen gingen (Wo der ganze coole Kram drin war) haben gebetet, Buddha Ehre erwiesen. Mit Räucherstäbchen vor gewaltigen, goldenen, sanftmütigen reinlächelnden Buddhas. Hin und her sah man sogar ein paar Mönche.
Ich habe das auch versucht, ich kam mir aber sehr lächerlich vor dabei. In den Heiligtümern durfte man keine Fotos machen, in sofern gibt es nur die Tempel von außen.

Alles in Allem ganz in Ordnung. Nicht mehr nicht weniger.
Nun da ist mir jedoch etwas sehr Ärgerliches passiert.
Man stelle sich vor, Ich fleißig am Fotografieren, mein Blick wandert über die Massen. Ein schönes chinesisches Mädchen findet meinen Blick. Und da ich ja ein Freund der Schönheit bin, blieb mein Blick hängen. Sie sah mich und lächelte mich etwas schüchtern an. Ich lächle zurück und freu mich, ein Lächeln kann echt das Herz erwärmen. Ich bin also weiter an Fotos schießen und stolpere wieder über sie, wieder ein Lächeln, wunderbar. Und noch einmal. Die Sache ist geritzt denke ich mir. Nun sie scheint gehen zu müssen, ich könnte ihr aber, da ich eigentlich eh fertig bin, rausfolgen und sie durch irgendeinen belanglosen Grund in ein Gespräch verwickeln. Wenn sie denn Englisch kann, aber davon gehe ich aus, da sie sehr jung ist.
Aber momentmal. Ich habe die Ostseite des letzten Tempels noch nicht fotografiert! Naja nachdem ich meine Fotos gemacht und die vorherigen Ereignisse rekapitulierte und mir im Geiste die Hand ins Gesicht geschlagen habe dachte ich mir: „Alter Flo du musste echt mal deine Prioritäten straight setzen!“
Idiot.
Nun nach diesen unglücklichen Zwischenfall blieb mir noch ein bisschen Zeit. Der Himmelstempel in meinen Reiseführer klang gut also machte ich mich auf den Weg. Nach einer Odysee durch chinesische Schriftzeichen kam ich an, zwar am anderen Eingang wo ich eigentlich hin wollte, aber egal.

Ich war jedoch so eingenommen vom Himmelstempel, das ich in 2,5 Stunden nur zu der obersten Ebene kam und dann war der Rest schon geschlossen. Doof, aber ein guter Grund ihn irgendwann, hoffentlich dann bin Chinesisch-Kentnissen nochmal zu besuchen.
Ich kann zum Tempel nur sagen Wow. Wow ist der toll. Ich habe den kleinen Fotografen in mir rausgelassen und bestimmt über 150 Bilder nur vom Himmelstempel aus allen Winkeln und Perspektiven gemacht. So ein tolles Gebäude und vor knapp 600 Jahren um 1402 erbaut. Was haben wir hier da gemacht?

Echt cool.
Danach war ich wohl in den abgeranzigsten Restaurant meiner bisherigen China-Reise:

Die Sitze waren einfach Holzbänke, es wurden auf klapprigen Tischen gegessen. Meine bestellten Teigtaschen waren halb in Wasser und Fett gesetzt. Witzigerweise war es auch einer der Leckersten Restaurant in denen ich Essen war. Fühlt sich echt gut an für 3€ Essen zu gehen.
So heute nicht so ausführlich muss morgen früh raus, die große Mauer besichtigen. Euch noch einen schönen Abend.

4 Antworten auf „Tag 5 Die Verbotene Sta… äh nein; Lama Tempel und Himmlischer Tempel“

  1. Das mit der Verbotenen Stadt ist natürlich ärgerlich, anderseits ist es natürlich Schicksal, dass du dann dort ein wunderschönes, chinesisches Mädchen erblickst. Das du dann mit dem Schicksal so derbe umgehst, hast du ja selber zielführend reflektiert… 😉

    Der Lamatempel sieht beeindruckend aus, vor allem so exotisch aufgrund der Architektur. Die Gebetsfahnen in Ihrer bunten Pracht zeigt die tiefe Verbundenheit mit dem buddhistischen Glauben. Ein interessantes Detail sind die Farben selber. Traditionell werden blaue, weiße, rote, grüne und gelbe Fahnen verwendet, die in eben dieser Reihenfolge von links nach rechts angeordnet werden. Jede Farbe repräsentiert ein anderes Element. Nach der traditionellen Farblehre verkörpert Blau den Himmel, Weiß die Luft, Rot das Feuer, Grün das Wasser und Gelb die Erde.

    Der Himmelstempel ist ein beeindruckendes Gebäude, wobei ich den Lamatempel schöner finde. Schönheit liegt ja im Auge des Betrachters, wie du weißt.

    Dein Restaurantbesuch für umgerechnet drei Euro ist natürlich ein kleines Highlight – vor allem wenn die Speise so wohlschmeckend ist. Wobei du aufpassen solltest – nicht das du noch mit dem Magen bekommst.

    Ich freue mich wirklich jedes Mal, wenn ich deine Berichte lese. Sie sind sehr informativ und werden auch in einer sehr lustigen Art und Weise wiedergegeben.

    1. Ich sage es dir. Nächstes Mal nicht so, auf beides bezogen XD
      Ja mit den Gebetsfahnen wollte ich das eigentlich noch schreiben, weil es auch in meinen Reisenführer drin stand, aber ich war zu faul und zu müde zugegebenerweise.
      Hinterher betrachtet war der Lamatempel auch beeindruckend, aber der Konfuzius Tempel fande ich um Einiges schöner. Ich finde den ganzen Reichtum bei einen Buddhatempel immer ein bisschen komisch, genauso wie bei einen christlichen Kloster, ich weiß nicht fühlt sich irgendwie falsch an, auch wenn es sehr beeindruckend ist.

  2. Lieber Florian,
    ich verfolge Deinen Blog jeden Tag mit Aufmerksamkeit und (zugegeben) ein wenig Wehmut.
    Schade, dass der Lama-Tempel nicht so der Burner war….bei meinem Besuch damals waren vielleicht 20 Besucher mit mir da. Ein authentisch-buddisistisches Erlebnis für mich. Hast Du den Mega-Budda gesehen?
    Der Himmelstempel war damals meine erste Erfahrung mit der altchinesischen Kultur. Einer meiner Lieblingsplätze in Beijing. Nach Deinen Fotos zu urteilen, waren auch ca. 2000 mehr Menschen da als damals bei mir.
    Grüß mir die Mauer (Badaling, oder?)….ich wünsche Dir etwas weniger Touri-Auflauf. Alles Gute, Thomas

    1. Naja Thomas noch ist für eine weitere Chinareise nicht zu spät!
      Ja der Mega-Buddha hatte schon was, aber wie gesagt ich hatte mich sehr unwohl in dem Tempel gefühlt. Es kam mir ehrlich gesagt ein bisschen lächerlich vor das ganze. Ein Gedanke der mich beschämt, da ich eigentlich gerne mit vollen Herzen den Buddhivita (oder wie man die nennt) meinen Respekt gegenüber gezeigt hätte.
      Ja der Himmelstempel ist echt klasse, ich muss sagen aber ich finde die ganzen Menschenmassen nicht sooo schlimm. Gute Bilder bekommt man auch mit den ganzen Menschen hin 😉
      Danke übrigens nochmal für den Tipp mit den Park, war wirklich toll

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