Tag 28 Die Gedenkstätte für Opfer des Nanjing Massakers

So heute wurde ich Zeuge eines äußerst dunklen Kapitel der chinesischen Geschichte. Namentlich das Nanjing Massaker. Wer kein Vorwissen hat, hier eine kleine Zusammenfassung. Japan hat 1868 in einer atemberaubend schnellen Zeit sich von Mittelalter ins Industriezeitalter katapultiert. Es modernisierte sich, nahm als Vorbild das damalige Preußen und mit seinem Erstarken begann auch eine langsame Nationalisierung, sowie die Überzeugung man brauche Kolonien um eine konkurrenzfähige Nation zu bleiben. Japan begann mehrere Inseln zu annektieren, nahm sich Kolonien von den damals stark geschwächten China, gewann einen Krieg gegen Russland und etablierte sich als die Großmacht im fernen Osten. China auf der anderen Seite, war durch Bürgerkrieg zerrüttet, das Kaiserreich war gefallen, das Land war verwüstet und das chinesische Volk hatte viele Demütigungen von den Europäern und den Japanern ertragen müssen.
In den ersten japanisch-chinesischen Krieg, wurde die Schwäche des chinesischen Militär offenbart, Japan besetzte die Mandschurei und später Korea.
Nach mehreren Zwischenfällen und kleineren Scharmützeln nahmen die Japaner den Zwischenfall auf der Marco-Polo-Brücke als Anlass, tiefer in China vorzudringen und es zu erobern. Die Japaner gingen von einem schnellen Sieg aus, was auch erst so aussah, sich aber später in einen extrem langen Partisanenkrieg hinzog. Was aber für uns wichtig ist, dass nachdem Shanghai erobert wurde, die japanischen Truppen nach Nanjing vorrückten und die Stadt einkesselten. Die chinesischen Truppen versuchten den Kessel zu entkommen, ein Ausbruch gelang jedoch nicht. Die japanische Armee hatte den Befehl keine Gefangenen zu nehmen.  Die japanischen Truppen marschierten am 13. Dezember 1937 in Nanjing ein und richteten ein Blutbad an. Also ein wirkliches Blutbad, komplette Eskalation, tausende von Vergewaltigungen, Brandschatzen und Massenerschießungen. Man geht heute von mindestens 200.000 Opfern (wo man die Leichen gefunden hat), 300.000 werden es wohl wirklich sein.
Und nun stand vor der Gedenkstelle und verschwendete auch keine Zeit: Ein kleiner Vergleich zwischen China und Japan (China hatte nur mehr Menschen, war in allem anderen hoffnungslos unterlegen). Ebenso wurden extrem viele Frauen vergewaltigt, teilweise bis zu 20-mal am Tag. Schätzungsweise wurden über 20.000 Frauen vergewaltigt, viele starben auch dabei.
Es gab kleine Filmchen zu sehen. Hier in 4 Minuten kleine Interviews von Opfern und Tätern. Klar was die Chinesen erzählten war krass. 14-jährige Schwester aus den Versteck rausgezogen und vor deren Augen vergewaltigt (mehrmals), ganze Familie abgeschlachtet. Aber die japanischen Zeitzeugen… puh Alter. Der Eine erzählte davon, dass sie dutzende von Chinesen in ein Haus einsperrten und es danach anzündeten, wie sie in fliehende Zivilisten reinschossen… Ein anderer davon, dass es äußerst schwierig war chinesische Frauen zu finden, sie schlossen sich in Gruppen zusammen und durchpflügten die Nachbarschaft. Wenn sie dann welche fanden mussten sie nur noch auswürfeln wer anfangen darf.
Das fand ich dann schon sehr krass.

Aber es gab auch viele Menschen, die halfen, viele Ausländer, auch viele Deutsche dabei! Hat doch schlussendlich einen positiven Anstrich 🙂     Werbeposter… will ich das wissen?
Nun ich hatte noch Zeit und entschloss mich erneut ins Museum zu gehen.
Schnurrstracks durch, zur Oper. Diesmal Granatapfeltee (sehr lecker) und dazu ein paar Brownies. Unfassbar entspanned währenddessen der Musik zuzuhören. Morgen gehe ich auch hin schätze ich. Was ist Was gibt es auch in China? Okay nicht schlecht XD So und damit war es dann auch wieder.
Rückblick auf den Tag: Bin ich glücklich in der heutigen Zeit zu leben. Und die chinesische Oper ist einfach klasse.
In diesem Sinne, euch noch einen schönen Abend.