Tag 43 Propagandaplakate

Ein noch ruhigerer Tag. Ich bin heute aufgestanden und mich sehr faul gefühlt. Ich meine ja ich bin in Shanghai, aber andererseits ist das ja hier auch „Urlaub“ oder? Naja wie dem auch sei, ich habe erstmal genüsslich zwei Stunden länger geschlafen und im Bett gelesen. Bedauerlicherweise schließen die Museen jedoch immer schon um 17 Uhr und wenigstens eines wollte ich noch heute sehen bevor ich mich wieder in mein Bett verkrümel: Das Propaganda Poster Art Centre. Aaah maoistische Propaganda gegen den amerikanischen Imperialismus und Konterrevolutionäre. Wer mich ein bisschen kennt weiß ja das ich eine etwas romantische Vorliebe für den Kommunismus habe. Es gab außerdem einen kleinen Shop wo man Poster noch kaufen konnte. Da habe ich natürlich zugeschlagen, irgendwie sind diese Plakate einfach ulkig, ich würde gerne die Reaktion von den Leuten sehen, wenn sowas in meinem Zimmer hängt^^
Bevor Fragen aufkommen was sowas mit Maoismus zu tun hat: Das sind künstlerische Plakate und Motive aus der glorreichen Aufbruchsphase während der jungen chinesischen Republik (Nach der Kaiserzeit vor dem Kommunismus vor den Krieg gegen die Japaner), die jedoch scheiterte (Erinnert ein bisschen an die Weimarer Republik).
Dann wurde ich Zeuge der Rush-Hour in der U-Bahn, keine schöne Erfahrung… Nicht im Bild, extrem volle Züge. Und das war es dann auch für den Tag, euch noch einen schönen Abend.

Tag 42 Bummeln in Shanghai

Ein eher ruhiger Tag. Die Restaurantsuche hat heute echt lange gedauert (was jetzt nicht so Schlimm war) und das erste Ziel war der Jing’an, der jedoch Li Xin zu teuer war. Tja also sind wir durch Shanghai geschlendert, uns unterhalten die Großstadt an sich einfach bestaunt und in einer kleinen Einkaufsstraße gebummelt.
Kleines Highlight, das Abendessen mit dem Cousin von Li Xin (scheiße bin ich jetzt Teil der Familie?). Quasi Raclette nur ohne Käse und mit mehr Fleisch. Berge von Fleisch. Aber dieses rumsitzen um der Herdplatte ist so wunderbar gesellig (umso mehr mit Bier), danach ist sie auch wieder zurück nach Qufu gefahren.

Übelst entspannter Tag. In diesem Sinne euch noch einen schönen Abend.

Tag 41 Shanghai Museum

Der Tag war sehr schön, weniger war das Museum so beeindruckend (es war cool, aber der Stil wiederholt sich langsam), sondern war es mehr meiner Begleitung, eine junge Frau namens Li Xin zuzuschreiben. Trotz Sprachbarrieren kam es zu einigen witzigen Situationen und ich habe ihre Anwesenheit sehr genossen.
Das wirklich praktische war jedoch das sie sich (unter welchen Kriterien) auch immer eine kleine Liste gemacht hatte mit (laut ihrer App) sehr guten Restaurants. Diese galt es natürlich dann auch zu finden, was trotz Gps nicht immer einfach war (zumal diese auch gerne mal weit abseits unseres Ziels waren). Sie ist, was Orientierung, angeht fast genauso hoffnungslos wie ich. Dementsprechend hat das immer ein bisschen gedauert. Hatte ich schon erwähnt das das Wetter herrlich war?
Tolles Essen, hatten eine Menge Spaß, super Tag. Bild unten: Das Shanghai Museum in seiner ganzen glorreichen Pracht.
Das Shanghai Museum hatte mehrere Kategorien: Wir waren zuerst bei der Bronzeverarbeitung, dann bei der Kalligraphie-Ausstellung (welche eher enttäuschend war), gefolgt von prunkhaften Siegeln für Dokumente, chinesische Malerei, danach altes Porzellan und wie es hergestellt wurde. Es folgten dann noch Währung, Möbel, klassische Jade-Schnitzerei und zu guter Letzt Kulturprodukte von ethischen Minderheiten (die letzten beiden Abteilungen waren sehr hastig, das Museum hat kurz darauf auch geschlossen).
Interessant waren die Ausstellungen weil sie einen Rundumblick über die verschiedenen Epochen (Dynastien) ermöglicht hatten, in Kultur, Handwerk und Handel. Nur halt nicht so beeindruckend und umschweifend wie das Beijing-Museum (auch wenn die Möbel schon echt geil waren).
 
Am Ende des Tages hieß es natürlich wieder ein Restaurant aufzusuchen. Ironischerweise war dieses Thai-Essen wahrscheinlich bis jetzt mit das Leckerste was in China gegessen habe und das gerade mal für Schlappe 5€. Leben ist gut.

Da war auch eine ganze Menge Kram drin: Tofu, Ei, Pilze, Erdnüsse, ein bisschen Grünzeug, Hühnchen und natürlich Nudeln. Scheiße war das lecker.

Danach waren wir in einer Shoppingmeile (ich schwöre, ich wurde da mit reingeschleppt) speziell für Frauen (so mindestens war der Kram dort 90% für Frauen zugeschnitten). Man stelle sich das Phönix Center in Harburg vor, nur größer mit 7 (!) Stockwerken, mehr Fläche pro Ebene und dutzende unfassbar spezialisierte Läden. Einen Laden nur für Lippenstifte? Klaro! Ohrenringe,- natürlich! Make-Up in allen Formen und Farben. Schmuck und Kleidung, Taschen und Schuhe, Kosmetik und Hüte. Fast nur für Frauen und ganz oben war noch ein Fitness-Center. Alter. Außerdem waren die Läden immer sehr stylish und unfassbar hipp. Ein Beispiel: Britische Marken-Taschen wurden von Chinesen in englischen Anzügen verkauft (sahen aus wie aus den 19 Jahrhundert), der Laden war auch dementsprechend verziert, dieses „Thema“ wurde dann auch durchgezogen.
In Prinzip waren wir da nur glotzen aber die Vielfalt hat mich schwer beeindruckt.
Wunderbarer Tag, euch noch einen schönen Abend!